5. August, einige im Urlaub, einige im Homeoffice, Frau Brüllen letzteres und sie möchte wissen, wie das der Rest im Internet macht und nennt das WhDedgT (Wie homeofficed Du eigentlich den ganzen Tag) und das erzähle ich jetzt hier, so wie viele andere auch:
6:24 spielt mein Radiowecker „Let’s work together“ (sic) von Canned Heat. Ich denke mir „Na Ihr singt nur, arbeiten muss ich allein“ und schwing mich aus dem Bett. Küche (Kaffee ansetzen), Bad (mich herrichten), Küche (Kaffee ins Arbeitszimmer mit nehmen), Arbeitszimmer – einloggen.
Dank Homeoffice spare ich den Arbeitsweg, fange also deutlich früher an (was sich seit Monaten auf meinem Überstundenkonto bemerkbar macht, leider verfallen die dann immer am Ende des Monats, mein Vertrag ist da ein bisschen blöd). Zunächst stempele ich ein, dann kontrolliere ich System D, für das ich diese und nächste Woche die Stellvertretung habe und somit verantwortlich bin. Das System selber läuft ok, allerdings auf der Testumgebung sieht es mau aus. Ein paar Mails gehen hin und her, 9:00 ist zu dem Thema Telefonkonferenz (im Moment täglich, da das System an sich seit Wochen Ärger macht). Wir einigen uns, dass wir das erstmal alles beobachten (kann ich am besten). 9:30 mache ich kurz Pause bei einem Käffchen und checke meine Spielstände
ShakesAndFidget: 464
CandyCrushSaga: 4088
CandyCrushSoda: 1930
Öl Stand: 44.52
Ausserdem habe ich im Rasen meine Schlappen gefunden – das Ganze ist höchst merkwürdig: Vor der Terrassentür stehen normalerweise meine Gartenschuhe, vielmehr standen, weil seit einer Woche einer fehlt. Ich denke, es war ein Hund oder so. Dann habe ich andere Schlappen genommen, weil mit einem beschuhten Fuss läuft es sich nicht gut, und nun finde ich die heute im Rasen. Hmm – ich lege sie jetzt mal auf einen Stuhl wenn ich reingehe und hoffe, dass sie da bleiben.
Inzwischen gibt es bei System K ein kleines Problem, der Verantwortliche ist in den Ferien, allgemeines Rumgefrage, wer der Stellvertreter ist (keiner), wer was dazu weiss (keiner), wer wenigstens ein ganz kleines bisschen was dazu weiss (ich) – also übernehme ich das kurz und schaue, dass ich es bald wieder los werde.
Der Lieferant hat eine Anfrage beantwortet und einen Vorschlag gemacht, wie er etwas umsetzen würde, was wir gern hätten und ob das so in Ordnung sei (etwas kryptisch, ich weiss). Auch hier ist der Verantwortliche in den Ferien, grob weiss ich aber Bescheid und leite die Anfrage an die weiter, die das gern umgesetzt hätten, weil die müssten ja wissen, was genau sie da brauchen. Den Lieferanten informiere ich, dass die Klärung etwas dauert und sage bei der Gelegenheit gleich mal eine Telefonkonferenz nächste Woche ab, da der Verantwortliche in den Feien ist (ich weiss, ich wiederhole mich, aber so ist das halt jedes Jahr).
Zwischendurch kommen per whatsApp verhalten optimistische Nachrichten (jemand ist im Krankenhaus und es werden Untersuchungen am Herzen gemacht, bis jetzt geht da alles seinen Gang).
Nun kümmere ich mich um Projekt N (zu dem bin ich auch gekommen wie die Jungfrau zum Kind, nun ja). Irgendwelche Softwarearchitekten haben nach immerhin 4 Monaten gemerkt, dass eine angestrebte (und halb umgesetzte) Lösung doch etwas suboptimal ist und nun soll ich nach einer Alternative schauen. Dazu muss ich ein bisschen rumprobieren, es ist nicht ganz einfach.
Darüber wird es Mittag – Telefonate werden geführt (wegen der Krankenhausperson), Telefonate werden ausgewertet, die WhatsAppGruppe läuft zur Hochform auf. In der Gruppe ist eine Ärztin – manchmal muss man einfach Glück haben – die telefoniert mit der Klinik und erklärt alles, bis jetzt kein Grund zur Panik, man muss abwarten.
Es gibt ein Käffchen, eine Zigarette, einen Apfel und einen Blick auf die Terrasse (Sonne, blauer Himmel).
Dann mache ich weiter mit Projekt N – ich komme aber nicht richtig zu Potte, weil – es kommt ein Anruf zu einem Thema, dass mich nicht betrifft. Ich gebe den richtigen Ansprechpartner an, aber bei dem war man schon und der weiss angeblich auch nichts. Ach Menno – heute ist echt der Wurm drin und alles schlägt bei mir auf. Ich suche ein paar Sachen raus und erkläre, wie man das findet (vielleicht schafft er es ja das nächste Mal allein).
Dann komme ich ein bisschen zwischen die Fronten – wer darf was und warum und warum die anderen nicht. Kurz gesagt: weiss ich nicht, habe das nicht entschieden, bin auch nicht dafür zuständig. Ist mehr so ein Männerding, Chefgehabe. Konnte mich dann geschickt rausnehmen. Bin es aber, ehrlich gesagt, leid. Das sollen die unter sich ausmachen.
16:30 mache ich Feierabend und setze mich erstmal in die Sonne.
Die Tage habe ich einiges bestellt und das Paket ist gekommen. Ich packe es gleich aus und ausser 2 Blusen kann ich alles behalten, u.a. habe ich eine Kette und ein kleines Handtäschchen gekauft.
Ich habe Spinat und Möhren übrig, nachdem ich im Internet nach einem Rezept gesucht habe, gibt es heute also Möhren-Spinat-Kartoffeltopf, geht so, ist Luft nach oben, viel Luft.
Man ist im Haus glücklich, ob der nicht ganz so schlechten Nachrichten, deswegen – obwohl in der Woche – wird ein Erwachsenes Radler und ein Aperol/Zitrolimo/Osaft getrunken.
Ich schau noch eine Folge Dr. Who (ich glaube, ich mag die Frau nicht, aber die Themen der Folgen sind gut). Dann logge ich mich nochmal in der Firma ein, um sicher zu gehen, dass System D läuft. Tut es 😊.
Jetzt poste ich das und dann ist dieser Tag auch Geschichte.
Hier in der Gegend wurden mal um einen Fuchsbau herum sehr viele einzelne Schuhe gefunden!
Auch über dichte Tage kann man fabulieren.
Gruß von Sonja
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Du meinst, ich sollte mal nach einem Fuchsbau Ausschau halten? 🙂
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Habe gerade Uuuuuuurlaub…. von daher nix mit WhDedgT am Kopp! 🙂
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Das ist aber auch viel schöner 🙂 Geniess es
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Mache ich, danke! 🙂 und Du genieß das herrliche Wetter und mach Gardenoffice….
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bei uns ist aufgrund eines hardwaredefektes homeofficepause – sniff.
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Das ist blöd 😦
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ja. zumal mir der laden gerade ungeheuer auf den keks geht.
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Du magst doch Deine Kollegin (Ulli oder so?) Sind es die anderen „Hühner“, das Management, oder der Job an sich?
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Ich mag die Hühner, aber sie können auch nerven… das blöde Gequatsche, die kleinen Intrigen… Dann auch die Leitung: keine Anerkennung, fehlende Transparenz…, Ungerechtigkeiten.
Manchmal bin ich das alles leid, und die Motivation ist weg.
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Kann ich verstehen
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Yep. Danke. Schönen Tag dir.
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„Ich habe Spinat und Möhren übrig, nachdem ich im Internet nach einem Rezept gesucht habe, gibt es heute also Möhren-Spinat-Kartoffeltopf, geht so, ist Luft nach oben, viel Luft.“ Im Zweifel ein halbesl Pfund geriebenen Käse drüber und überbacken, dazu dann Kartoffelbrei und was kurz Gebratenes, wenn es noch was Fleischliches sein soll.
Ich hab am Sonntag alte Kartoffeln, Brokkoli und eine kleine Dose Tomaten mit einer Käsesauce überbacken. (Kartoffeln und Brokkoli wurden vorgekocht). Alternativ hätte ich Möhren zum Brokkoli getan … geht auch. Möhren, die man über hat, kann man auch zur Sättigungsbeilage machen (Möhrenpüree), und übriger Spinat geht gut mit Mozzi und ner Zwiebel in einer Teigtasche.
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Danke für die Tipps 🙂
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Zu spät, aber sowas kommt ja immer wieder vor.
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genau
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Ich mag Deine Art zu schreiben sehr… Wollte ich mal gesagt haben. 🙂
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Das ist sehr nett, vielen Dank 😊
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Nachdem ich gestern im Büro-Büro war muss ich sagen: Home-Office ist besser. Schon die Fahrerei *nerv. Und man schafft mehr weg, weil Putzen und Quatschen wegfallen.
Bei den Schuhen würde ich auch auf Fuchs tippen, in Berlin gab es so einen Fall: https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/fuchs-aus-berlin-stiehlt-100-jogging-schuhe-und-sogar-portemonnaies
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Da werde ich wohl nach einem Fuchsbau suchen
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klingt nach einem nicht so dollen Tag…aber danke für die Einblicke in Deinen Tagesablauf…ich finde das klasse …das mit den Telefonaten die eigentlich zu anderen gehören, geht mir auch oft auf den Senkel…jedes Mal wird man aus seiner Konzentration geholt und muss sich um Dinge kümmern, die einen eigentlich nicht betreffen.
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Kann man nix machen, dafür kriege ich am Ende des Monats Geld, passt schon.
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